Der ebenfalls hierzu gehörende Thormann-Speicher wurde bereits 1862 erbaut und bot Platz für 2000 Tonnen Getreide. Die drei neueren und in den Jahren zwischen 1935 und 1940 erbauten Silos hatten dagegen Kapazitäten von bis zu 25.000 Tonnen. Die gesamte Anlage diente nicht nur als Getreidelager, sondern auch als Umschlagplatz. Große Mengen per Schiff importierten Getreides wurden zu DDR-Zeiten hier auf die Bahn umgeladen und von Wismar aus weiter transportiert.
Der 34 Meter hohe Ohlerich-Speicher, auch Silo 3 genannt, wurde als Bestandteil der Wismarer Speicherstadt im Jahre 1938 errichtet. Die Konstruktion aus Stahlbeton entstand an der Spitze des Alten Hafens direkt neben dem "Baumhaus". Das als Getreidespeicher genutzte Gebäude hatte sieben Speichergeschosse und darin eingeschlossen insgesamt 17 Getreidesilos. Die Außenwände wurden dem vorherrschenden architektonischen Stil entsprechend verklinkert und bildeten dadurch eine fast vollständig geschlossene Fassade.
Der Bau des Speichers und der benachbarten Silos 1 und 2 war notwendig geworden, weil die mecklenburgische und die vorpommersche Landwirtschaft ihre Produktionsergebnisse so stark steigerten, dass dringend Lagerkapazitäten größeren Ausmaßes benötigt wurden.
Den Stadtoberen Wismars wiederum ist es zu verdanken, dass die Silo-Gebäude am Alten Hafen eine hohe ästhetische Qualität haben. So entstanden seinerzeit zeitlose, schlichte Bauten mit flachen Dächern und klarer Gliederung und das Ortsbild Wismars wurde damit zurückhaltend ergänzt. Zu DDR-Zeiten war der Ohlerich-Speicher ein "Volkseigener Erfassungs- und Aufbaubetrieb".
Der Ohlerich-Speicher Wismar wurde bis 2018 in ein Luxus-Ferien-Domizil der absoluten
Extraklasse umgewandelt und dient nun als perfektes Ziel für eine Städtereise nach Wismar.